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Architectures of Order: Practices and Discourses between Design and Knowledge. Objektarchitekturen, Wissenskonstellationen. Der museale Raum der Kunst- und Naturalienkammern in Theorie und Praxis
27. January 2022 – 18:00
Objektarchitekturen, Wissenskonstellationen. Der museale Raum der Kunst- und Naturalienkammern in Theorie und Praxis
Donnerstag, 27. Januar 2021, 18 Uhr
EVA DOLEZEL
Staatliche Museen zu Berlin, DFG-Projekt „Das Fenster zur Natur und Kunst“
Online: Meeting-Registrierung – Zoom
Unser alltägliches Leben wird in nicht unerheblichem Maße von der architektonischen Konfiguration des uns umgebenden Raums beeinflusst. Hierbei handelt es sich
jedoch nur selten um das Produkt zufälliger und nicht intendierter Umstände. So müssen sich Architekt_innen, die sich mit der baulichen Gestaltung von Regierungsund Behördengebäuden, städtischen Räumen, Bibliotheken oder anderen Formen des Gebauten auseinandersetzen, seit jeher nicht nur nach ästhetischen, sondern
gleichermaßen nach funktionalen Anforderungen und Bedürfnissen richten, die an die von ihnen entworfenen Bauten und Architekturen gestellt werden. Resultat sind
sich architektonisch manifestierende Räume, die unter anderem politisch-soziale Ordnungen und Idealvorstellungen widerspiegeln und konstituieren sollen oder in
Hinblick auf spezifische Formen der Machtausübung und Machtsicherung gestaltet werden.
Der LOEWE-Schwerpunkt „Architekturen des Ordnens: Praktiken und Diskurse zwischen Entwerfen und Wissen“, ein Forschungsprojekt der Goethe-Universität
Frankfurt und Technischen Universität Darmstadt, mit dem Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie und dem Deutschen Architekturmuseum
als außeruniversitären Partnern, hat sich im Rahmen des Jahresthemas 2021 „Gebaute Ordnung“ in der ersten Jahreshälfte mit verschiedenen Räumen der Macht
auseinandergesetzt. In der zweiten Jahreshälfte stehen „Speicher des Wissens“ im Mittelpunkt.
Den Ausgangspunkt für die thematische Ausrichtung der Ringvorlesung „Gebaute Ordnung: Speicher des Wissens“ im Wintersemester 2021/22 bildet die Feststellung,
dass Architektur Wissen räumlich konfiguriert und damit wesentlichen Anteil an der Modulierung, Durchsetzung, Kanonisierung und Institutionalisierung epistemischer Modelle hat. Archive, Bibliotheken, Museen und Universitäten können als materialisierte Wissensordnungen aufgefasst werden: Das gesammelte, ausgewählte, geordnete, erschlossene und vermittelte Wissen wird räumlich gefasst.
Untersucht werden soll, inwiefern die konkrete architektonische Rahmung auf Organisations- oder Wissensstrukturen zurückwirkt. Im Rahmen von vier Abendvorträgen, die reale, theoretische und utopische Wissensordnungen und deren architektonische Konfiguration in den Blick nehmen, wird dem wechselseitigen Verhältnis von gebauten Räumen und
Ordnungsvorstellungen nachgegangen. Ergänzt wird das Programm durch eine Veranstaltung mit dem „Center for Critical Studies in Architecture“ (CCSA), das innerhalb der Reihe CCSA Talks aktuelle Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen vorstellt und sie mit Gästen diskutiert.