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Der DAM Preis 2025 geht an AFF Architekten für das SPORE HAUS in Berlin

von | Freitag, 31. Januar 2025

DAM PREIS 2025

DIE 25 BESTEN BAUTEN IN / AUS DEUTSCHLAND

Der DAM Preis 2025 geht an AFF Architekten für das SPORE HAUS in Berlin:

Besonders beeindruckt war die Jury vom Spore Haus, einem Kultur- und Begegnungsort in Berlin-Neukölln. Seine Positionierung schafft einen kleinen Platz und damit deutlich mehr Aufenthaltsqualität an der ruppigen Hermannstraße. Das Haus selbst ist mit den fließenden Räumen des Foyers, einem Café sowie Veranstaltungs- und Ausstellungsflächen eine Einladung zur Erkundung – auch des rückwärtigen idyllischen Gartens. Der neue Nachbar fällt auf, orientiert sich mit seiner roten Farbe aber zugleich am Backstein der Friedhofsmauern in der Umgebung.

Seit 2007 werden mit dem DAM Preis jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet.

2024 wird der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum neunten Mal in enger Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner vergeben.

DIE LONGLIST
Für die Longlist des DAM Preis nominiert wurden 100 Bauwerke aus Deutschland und – auf einer separaten Liste – zwölf Projekte deutscher Architekten in anderen Ländern. Die Auswahl ist das Ergebnis einer umfangreichen Recherche, an der ein Beirat aus Experten beteiligt war. Dieser bestand aus Christina Beaumont, Uwe Brösdorf, c/o now, Matthias Dreßler, Florian Fischer, Gerhard Greiner, Martin Haas, Florian Heilmeyer, Liza Heilmeyer, Angelika Hinterbrandner, Christian Holl, Philipp Jamme, David Kasparek, Katja Knaus, Mario Krämer, Katharina Matzig, Elina Potratz,, Christian Schmieder, Jan O. Schulz, Heiner Stengel, Finn Warncke und Uta Winterhager. Außerdem wurden Projekte von den Architektenkammern der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen vorgeschlagen. Grundsätzlich bestand für die Nominierung der Bauten keine Einschränkung auf eine bestimmte Bautypologie, Mindestgröße oder Bausumme. Die nominierten Bauwerke für den DAM Preis 2025 sollten zwischen Ende 2022 und Frühjahr 2024 fertiggestellt worden sein.

Neu seit 2017 ist, dass alle Bauten dieser Nominierungsliste, geographisch sortiert, jährlich im Architekturführer Deutschland vorgestellt werden. Die Ausgabe 2025, von DOM publishers verlegt, ist bereits im Handel. Gleichzeitig ist die Longlist auch im Internet unter dam-preis.de einsehbar. Über die Jahre entsteht so zusätzlich ein digitales Archiv bemerkenswerter Gebäude in Deutschland.

DIE SHORTLIST
Eine Expertenjury unter Vorsitz von Regula Lüscher bestimmte aus dem Feld der Longlist 23 Projekte für die engere Wahl der Shortlist zum DAM Preis 2025. Eine Auswahl von zwei Bauten deutscher Architekten im Ausland kommt außer Konkurrenz hinzu.

Neubauten und das Weiterbauen und Sanieren, teils auch Umnutzungen im Bestand liegen fast gleichauf. Auffallend viele Beispiele, nämlich knapp die Hälfte, stammen aus den Bereichen Soziales und Bildung oder der Kombination aus beiden: seien es Schulen, darunter eine mit angeschlossenem Therapie-zentrum, sei es ein kleines Café, das als soziales Begegnungszentrum auch Hilfestellung bei

Behördengängen anbietet, oder – als weitere ungewöhnliche Kombination – eine Kita mit Feuerwehr.

Wohnungsbauten ganz unterschiedlicher Art bilden die zweite große Gruppe: als saniertes und umgebautes oder auch selbst initiiertes sowie verwaltetes Studierendenwohnheim, als Wohnexperiment aus wabenförmigen Modulen oder als wieder zum Leben erwecktes Privathaus. Aus Kultur und Arbeit sind ebenfalls eindrucksvolle neue wie neu gedachte Bauten dabei und zu guter Letzt sogar ein Lernhaus, das wohl nie fertig werden wird – Materialkunde und Bauprozess stehen hier im Vordergrund.

AFF ARCHITEKTEN Spore Haus, Berlin

BOGEVISCHS BUERO Sophie-Scholl-Haus, Sanierung Studierendenwohnheim, München

HABERMANN ARCHITEKTUR  Kulturweberei, Finsterwalde

PETER HAIMERL . ARCHITEKTUR – Clusterwohnen Wabenhaus, München

DIE BAUTEN IM AUSLAND
Nicht in der Auswahl für den DAM Preis, aber seit vielen Jahren ein fester Bestandteil dieser Übersicht zur deutschen Gegenwartsarchitektur, sind die Bauten von Architekturbüros aus Deutschland in anderen Ländern: Sie befinden sich dieses Mal in Senegal und Portugal. Julian Breinersdorfer Architekten bauten in Lissabon eine ehemalige Keks- und Nudelfabrik in die »Factory Lisbon«, einen modernen Arbeitsort, um. Dem schwierigen Zuschnitt des sehr schmalen, langen Gebäudes begegneten sie mit außenliegenden Treppenkaskaden und Stegen. Einen sehr ungewöhnlichen Prozess haben c/o now mit der Planung eines Wohnhauses in einem Vorort von Dakar hinter sich, die sie aufgrund der Pandemie ausschließlich via WhatsApp und Zoom steuern konnten.

DAM PREIS 2025 – PREISTRÄGER

AFF ARCHITEKTEN

Spore Haus, Berlin
Der Standort des Spore Haus in Berlin-Neukölln an der urban-ruppigen Hermannstraße nahe des Tempelhofer Felds und das Ansinnen der Bauherrin, der im Bildungs- und Kultursektor operierenden Schöpflin Stiftung, hier einen öffentlichen Kulturort zu schaffen, machen das Projekt besonders. Das Raumprogramm umfasst Seminar- und Workshopräume sowie Ausstellungsflächen. Das Erdgeschoss dient als vielseitiger »Dritter Ort« mit Foyer, Café und Vortragssaal. Das Gebäude bietet zudem eine Bibliothek, Büros, Ateliers, Gastzimmer und eine Dachterrasse.

Städtebau und Material
Das Spore Haus ist ein gelungenes Beispiel für städtebauliche Integration. Dem Architektenteam gelang eine markante Setzung: Zusammen mit dem Zwillingsbau »Publix« desselben Büros – beide Häuser sind Wettbewerbsgewinne – fasst der Neubau ein altes Friedhofsportal und schafft durch Rücksprünge kleine Plätze und damit eine neue Aufenthaltsqualität. Außerdem konnte so ein Lichtfeuermast aus der Zeit der Rosinenbomber berücksichtigt werden. Teils aus rot gefärbtem Beton, teils verklinkert, fügt sich der Bau harmonisch in den historischen Kontext ein. Das Materialkonzept setzt auf robuste, unbeschichtete Oberflächen und Recycling-Elemente wie wiederverwendete Ziegel oder ein Schattendach aus Schalungsbalken. Es ist eine belastbare Architektur entstanden, die be- und genutzt werden darf und Gebrauchsspuren verzeiht.

Architektur und Atmosphäre
Raumhohe Verglasungen verbinden das Gebäude mit dem Stadtraum und dem Grünbereich hinter dem Haus. Sie führen in die ineinander übergehenden Bereiche des Erdgeschosses. Das Tragwerk der auffälligen Sichtbetonrippen zeichnet die Lastverteilungskurven nach und ermöglicht stützenfreie Räume. Verstärkt wird die schöne Atmosphäre durch die eleganten, bewährt-gebrauchten Interieurs wie Schalen alter Schulstühle, die auf die Sitzstufen im Vortragssaal montiert sind. Das Projekt ist ein Ergebnis des inspirierenden städtebaulichen Kontexts und eines großzügigen Budgets. Es zeigt, dass Architektur auch ohne offensichtliche Vorbilder erfolgreich sein kann. Das Spore Haus steht als Beispiel für eine gelassene und einladende Architektur, die die Schwellenangst mindert und die Nachbarschaft einbindet. Das Gebäude überzeugt durch seine städtebauliche Integration, robuste Materialwahl und die Verbindung von Architektur und Kultur.

(Originaltext: Peter Cachola Schmal)

 Weitere Informationen auf www.dam-preis.de

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