0-Artikel
Seite wählen

Lade Veranstaltungen

ausstellung

LEHMMOSCHEEN IN MALI. Fotografien von Sebastian Schutyser

24. Mai 2003 – 0:003. August 2003 – 0:00

24.05. – 03.08.2003

Nachdem die Ausstellung “Lehm-Moscheen in Mali: Fotografien von Sebastian Schutyser” im Jahr 2002 mit großem Erfolg im “Maison Européenne de la Photographie” in Paris gezeigt wurde, ist sie nun auch in Deutschland zu sehen.

Sebastian Schutyser ist ein junger belgischer Fotograf mit Wohnsitz in Gent, der seit 1996 einen großen Teil seiner Energien und seines Talentes Westafrika und dort insbesondere Mali widmet. Per Fahrrad oder per Boot hat er über ein Jahr lang das innere Niger-Flussdelta-Gebiet in allen Richtungen durchquert, eines der faszinierendsten Gebiete des Schwarzen Kontinents. Jenseits der von Touristen und Geschäftsreisenden bevorzugten Routen ist er tief in das Landesinnere von Mali vorgedrungen, um dort die Besonderheiten von Kultstätten aufzuspüren. Die Symbole dieser ländlichen Gemeinden sind: die Dorf-Moscheen.

Während die großen spektakulären Moscheen der historischen Städte von Mali wie etwa die von Timbuktu oder Djenné sehr bekannt sind – und von der Unesco als “Weltkulturerbe” anerkannt wurden – blieben im Gegensatz dazu die zahllosen kleinen Moscheen auf dem Lande unbekannt. Erst die präzise, von Sebastian Schutyser durchgeführte Arbeit einer fotografischen Bestandsaufnahme hat die erstaunliche Vielfalt jener Bauwerke vor Augen geführt und ihre außergewöhnliche architektonische Kreativität in den Blickpunkt gerückt.In ähnlicher Weise wie das Ehepaar Becher seit den siebziger Jahren eine Öffentlichkeit die vielgestaltige Morphologie und die kraftvolle Schönheit der Industriearchitektur-Standorte des 19. und 20. Jahrhunderts entdecken ließ, „erfand“ auch Sebastian Schutysereinen neuen Blick auf die faszinierende Typologie landestypischer, regional verwurzelter Bauten. Die Schwarzweiß-Fotografien von Sebastian Schutyser bringen eine bildhauerisch-plastische Formensprache zur Geltung, die ausgesprochen selten ist: es handelt sich um eine künstlerische Verschmelzung von Architektur und Bildhauerkunst.

Die Baukunst dieser Kultstätten ist das Ergebnis einer Tradition, die durch teilweise in Vereinigungen zusammengeschlossene Handwerker überliefert und kontinuierlich aktualisiert wird. Es handelt sich bei diesen Bauten nicht um Beispiele einer ausgestorbenen Kultur. Die meisten dieser kleinen Moscheen wurden im 20. Jahrhundert gebaut oder renoviert. Sie reihen sich einerseits in eine lebendig gebliebene Tradition ein undandererseits in die Moderne.

Die Fotografien von Sebastian Schutyser, die objektiv sein wollen, aber auch auf eine emotionelle Wirkung setzen, sind von eigenartiger Sinnlichkeit. Sie rücken die Kraft und die Schönheit einer Formensprache in den Vordergrund, die sich der Standardisierung, der Mechanisierung und der weltweiten Verbreitung entzogen hat. Sie akzentuieren und intensivieren die schützende Massivität des Mauerwerks und stellen die besondere Strukturierung des Lehms heraus, des alleinigen Baustoffes dieser Moscheen.

Das im Deutschen Architektur Museum ausgestellte fotografische Ensemble beweist die erstaunliche Vielfalt – und die paradoxe Modernität – dieses afrikanischen Architektur-Kulturerbes, dessen Intelligenz und Schönheit uns bisher unbekannt war. Gleichzeitig führt es uns eindrucksvoll das Talent eines jungen europäischen Fotografen vor Augen.

Die Ausstellung umfasst dreißig großformatige Schwarzweiß-Fotografien (94 x 120 cm), die im 1. Obergeschoss des DAM präsentiert werden.
Ausstellungs-Kurator ist Jean Dethier, Centre Pompidou, Paris

Anlässlich der Ausstellung im DAM veröffentlicht der Junius Verlag, Hamburg, Lehm-Moscheen in Mali: Fotografien von Sebastian Schutyser, hrsg. v. Ingeborg Flagge. 80 Seiten, 45 s/w-Abbildungen, Klappenbroschur, 22.90 Euro

Das Buch enthält einen Text von Jean Dethier. Seine Einführung soll das Werk von Sebastian Schutyser im Bezug auf die Architektur-Fotografie und mit Blick auf die Geschichte und die Aktualität der Lehmarchitektur einordnen helfen. Die deutsche Anthropologin Dorothée Gruner, die sich durch ihre Arbeit über die Lehmmoscheen Westafrikas einen Namen gemacht hat, ordnet die ländlichen Moscheen von Mali in ihren Gesamtkontext neu ein. Der dritte Beitrag stammt von dem französischen Fotografie-Historiker Jean-Luc Monterosso, dem Gründer und Direktor des “Maison Européenne de la Photographie” in Paris, der in einem längeren Interview mit Sebastian Schutyser dessen Persönlichkeit, seine Motivation und die Zielsetzung seiner Arbeit und seine Arbeitsmethoden befragt.

 

Details

Beginn:
24. Mai 2003 – 0:00
Ende:
3. August 2003 – 0:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
,

Ort

DAM Deutsches Architekturmuseum
Henschelstr. 18
Frankfurt / M., Hessen D-60314 Deutschland
Telefon:
+49 (0)69 212-38844

Organisator

DAM-Deutsches-Architekturmuseum
Telefon:
+49 (0)69 21238844
E-Mail:
info.dam@stadt-frankfurt.de
Webseite:
Organisator-Website anzeigen
exclamation-mark
Aktuelles
x
This site is registered on wpml.org as a development site. Switch to a production site key to remove this banner.