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SCHÄTZE AUS DEM ARCHIV.5: Ben Willikens. Das Abendmahl und das DAM

31. Oktober 2009 – 0:0013. Dezember 2009 – 0:00

Deutsches Architekturmusuem DAM – SCHÄTZE AUS DEM ARCHIV.5: Ben Willikens. Das Abendmahl und das DAM

31.10.2009 – 13.12.2009

Rund um das große Abendmahl-Triptychon (1976-1979) präsentierte das Deutsche Architekturmuseum die Willikens-Sammlung des Hauses von 31. Oktober bis 13. Dezember 2009 und ehrte damit nicht nur den Künstler, der im Juni jenes Jahres seinen 70. Geburtstag feierte, sondern verwies auch auf die eigene Geschichte. Am 1. Juni 1984, wurde das DAM eröffnet und schon damals konnten die Besucher das Abendmahl an gleicher Stelle bewundern. Es kehrte damit nach Restaurierung und Reinigung an seinen Platz an der Stirnwand des Auditoriums zurück.

Die gezeigten Arbeiten lassen sich unter dem Titel „Raum und Licht“ zusammenfassen. Die Farbpalette bleibt auf Schwarz und Weiß und die dazwischen liegenden Grauabstufungen beschränkt. Es sind unwirkliche menschenleere Räume von kaltem Licht modelliert. Gleißende Helligkeit fällt durch Fenster- und Türöffnungen, aber auch umgekehrt, findet man erleuchtete Innenräume umgeben von Dunkelheit. Trost und Schutz bieten sie nicht. Wege nach außen führen ins Ungewisse, verweisen in ihrer Unbestimmtheit auf eine metaphysische Ebene. Der Betrachter steht einer geordneten Architektur in strenger Perspektive gegenüber. Sein Blick findet Orientierung, doch bleibt die sterile Bildwelt fremd und surreal.

Nahezu drei Jahre lang hat sich der Künstler intensiv mit einem der berühmtesten Werke der Renaissance, dem Abendmahl, das Leonardo da Vinci für das Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie in Mailand schuf (1494-1498), auseinander gesetzt. Willikens übernimmt den architektonischen Aufbau und die strenge Zentralperspektive des Renaissancebildes, doch verschwindet in seiner Version die emotional aufgeladene Szene, die Christus umgeben von den Jüngern zeigt. Als Zitat bleibt die leere Tafel, bei Willikens ein Tisch mit Stahlrohrbeinen und glatter, makellos weißer Tischdecke. Im Auditorium des DAM wirkt das Abendmahl wie speziell für diesen Ort geschaffen, scheint doch die reale Raumordnung im imaginären Raum des Bildes ihre Fortsetzung zu finden. Die strenge Geometrie der Ungerschen Architektur mit ihrer Folge von Stützen, Wandflächen und Öffnungen, das Spiel mit Innen- und Außenraum, das „Haus im Haus“ gipfelt, Lichtregie und Farbgestaltung, all dies findet eine Antwort im Bild. Es verwundert nicht, dass Willikens das Gebäude am Schaumainkai selbst zum Thema von zwei Gemälden macht: „Raum 236“ und „Raum 237“. Die beiden 1999 geschaffenen Bilder konzentrieren sich auf die Architektur von O.M. Ungers. Die dargestellten Innenräume waren so leer und ohne jegliche Einbauten nur kurz nach Fertigstellung des Gebäudes, unmittelbar vor der Eröffnung, zu sehen.

Mit der „Schule von Athen I“ (1987) verweistBen Willikens erneut auf eines der bedeutenden Wandgemälde der Hochrenaissance, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Raphaels Fresko im Vatikan (1510-1511) versammelt berühmte Philosophen und Wissenschaftler und spannt den Bogen von der Antike hin zu seiner Zeit. Wieder nimmt Willikens die grandiose Architekturkulisse auf und entvölkert sie. An die Menschen erinnern noch die Attribute, die zurück bleiben. Nur eine leise Hoffnung auf erneute Besitznahme lassen sie anklingen.

Zeichnungen und Skizzen zum Abendmahl und eine Reihe von Raumstudien, entstanden in den Jahren 1976-82, ergänzen die Werkschau. Auch im kleinen Format trifft die Phantasie des Betrachters auf klinisch karge Räume, die an Grenzsituationen heranführen und mit ihren Stahltüren, Bahren oder nackten Beleuchtungskörpern irritieren und wenig angenehme Assoziationen wecken.

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Details

Beginn:
31. Oktober 2009 – 0:00
Ende:
13. Dezember 2009 – 0:00
Veranstaltungskategorie:
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Ort

DAM Deutsches Architekturmuseum
Henschelstr. 18
Frankfurt / M., Hessen D-60314 Deutschland
Telefon:
+49 (0)69 212-38844

Organisator

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E-Mail:
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