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AUFTRITT: DIE CAMPI VENEDIGS. Sechzehn Studien zum architektonischen Raum

24. Mai 2003 – 0:004. August 2003 – 0:00

24.05. – 03.08.2003

Venedig – Stadt der Alltagsgeschichten, die auf den unzähligen Campi innerhalb des vielfach vernetzten städtischen Gewebes stattfinden. Auf den ersten Blick bildet eine fast „unscheinbare“ Architektur den Raum für das Zusammenleben der Bewohner, der durch das Handeln, die Aufenthalte und Wege der Menschen alltäglich neu erzeugt wird. Die einnehmenden szenischen Qualitäten des Stadtraumes dienen als Hintergrund für die immer wiederkehrenden „Auftritte“ der städtischen Akteure – der Bewohner, aber auch der Touristen gleichermaßen. Es sind die Alltagsaktivitäten, die als konkrete räumliche Erfahrung, d.h. durch das „kreative“ Bespielen des öffentlichen Raumes, individuelle wie auch kollektive Verbundenheit mit dem städtischen Umfeld erzeugen.

Im Anschluss an eine Exkursion mit Studenten der Universität Karlsruhe haben Alban Janson und Thorsten Bürklin versucht, diesen Identitätsgehalt offen zu legen und dabei räumlich-funktionale Zusammenhänge zu Tage gefördert, die das alltägliche Miteinander bestimmen. Dazu wurde von der einnehmenden Kulissenarchitektur des Canale Grande oder des Markusplatzes bewusst Abstand genommen und das Hauptaugenmerk auf die Campi hinter den Kulissen der Repräsentationsarchitekturen Venedigs gelegt.

Die Campi sind die unzähligen Quartiersplätze Venedigs. Campo heißt Wiese, Feld, Acker. Der Name erinnert an die Besiedlungsgeschichte der Lagunenstadt. Die verlandeten Inseln der Lagune wurden vom Wasser her besiedelt. Deshalb wurden die relativ kleinen Erdflecken zunächst an den Rändern bebaut. Das in der Mitte übrig gebliebene Feld – der campo – diente dem Ackerbau. Dort befand sich auch diegemeinsame Zisterne. Später kamen dann in der Regel Kirchbauten hinzu. In einem modernen Sinne geplant waren die Campi also nicht. Kein „Masterplan“ hat das Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum im Voraus geregelt.

Die Campi sind um die unmittelbaren Bedürfnisse der Bewohner und die Vorgaben der Topographie herum entstanden. Bis heute besteht nicht nur das städtebauliche Gewebe, sondern auch die szenische Faszination, die durch das Bewegen und Handeln im Raum immer wieder neu entsteht.

Die durchgeführte Stadtraumanalyse setzt an diesem Punkt an und beobachtetsowohl den städtischen Akteur wie das gebaute Ambiente. Sechzehn Campi wurden modellhaft ausgewählt.Die einzelnen Plätze der Untersuchung erhielten ein eigenes Motto. Damit wird ein herausragendes Charakteristikum vorgestellt, ohne den Anspruch zu erheben, mit Hilfe des einen Mottos einen öffentlichen Raum bereits in all seinen Nuancen erfasst zu haben. Denn zahlreiche, auch miteinander konkurrierende Raumsituationen machen in ihrer Gesamtheit die Eigenschaften eines Platzes aus.

Die Ergebnisse der Untersuchung zu den venezianischen Campi wurden in einem Buch publiziert: Alban Janson, Thorsten Bürklin, Auftritte Scenes. Interaktionen mit dem architektonischen Raum: die Campi Venedigs. Interaction with Architectural Space: the Campi of Venice. Deutsch / Englisch. Birkhäuser, Basel, Boston, Berlin 2002, 272 Seiten, 65 Euro. Das Buch kann im DAM erworben werden.

 

Details

Beginn:
24. Mai 2003 – 0:00
Ende:
4. August 2003 – 0:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Ort

DAM Deutsches Architekturmuseum
Henschelstr. 18
Frankfurt / M., Hessen D-60314 Deutschland
Telefon:
+49 (0)69 212-38844

Organisator

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