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Call for Applications bis 18. August 2025

Die Herbstakademie

Im Jahr 2025 feiert das Neue Frankfurt sein 100-jähriges Jubiläum. Es war Teil des Neuen Bauens und damit der weitgreifenden Gestaltungsmoderne der 1920er Jahre, die durch politische, gesellschaftliche und gestalterische Umbrüche der Weimarer Republik geprägt ist. Innerhalb dieser breiten Bewegung gelang in den 1920er Jahren in Frankfurt am Main eine weitreichende städtebaulichen Transformation mit demokratischem Selbstverständnis: Ein umfassender Gestaltungsanspruch, eine breite Programmatik und der Versuch, die Bedürfnisse der Menschen ins Zentrum zu stellen, kennzeichnen das Neue Frankfurt. Denn die Gestaltung der Moderne wurde als weitumfassendes soziales Engagement propagiert. Nicht nur das großangelegte Wohnungsbauprogramm und die Verkehrs- und Grünflächenplanung zählten dazu, sondern auch neue gestalterische Ansätze im Produkt-, Interieur- und Kommunikationsdesign. Dabei wurde die ‚richtige‘ Lebens- und Wohnform von den Planer_innen (top-down) entwickelt: Die neue Wohnung, für den neuen Menschen in einer neuen Welt. Das Neue Frankfurt gilt es daher auch kritisch zu befragen. Gleichzeitig können viele Ansätze des Neuen Frankfurts vor dem Hintergrund gegenwärtiger Herausforderungen der aktuellen Stadt-, Wohnungs-, Klima-, und Sozialpolitik weitergedacht werden.

Städtischer Raum ist durch unterschiedliche Interessen geprägt, wird im Konzept der Urban Commons aber als Gemeingut begriffen. Vorstellungen der Teilhabe, der Zusammenarbeit und der gemeinsamen Gestaltung stehen vielerorts im Kontrast mit ökonomischer Inwertsetzung. Das Konzept der Caring Cities, der sorgenden Städte, setzt sich mit einer sozialen und nachhaltigen Stadtentwicklung auseinander. (Sorge-) Bedürfnisse wie bezahlbarer, nachhaltiger Wohnraum, gemeinwohlorientierte Angebote und alltägliche Bedarfe der Sorgearbeit stehen im Zentrum der aktuellen Care-Krise.

Ausgehend von diesen beiden Konzepten, des Gemeinwohls und der Sorge, werden im Rahmen der Herbstakademie soziale, ökologische und ökonomische Entwicklungen der Stadt miteinander verbunden. Die Stadt wird einerseits als Siedlungsform der Zukunft und andererseits als Ort von Konflikten und Herausforderungen analysiert. Während der Herbstakademie werden nicht nur Brücken zwischen Vergangenheit und Zukunft geschlagen, sondern auch unterschiedliche Disziplinen und Perspektiven aus Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammengeführt. Mit den Begriffen „City / Care / Commons“ wird Ideen nachgegangen, wie ein Zusammenleben in Städten angesichts multipler Krisen zukünftig gelingen kann.

Die Herbstakademie baut auf drei Ausstellungen im Rahmen vom Jubiläumsjahr 100 Jahre Neues Frankfurt auf.

Yes We Care. Vom Neuen Frankfurt und der Frage nach dem Gemeinwohl (10.05.2025 – 11.01.2026, Museum Angewandte Kunst)

Alle Tage Wohnungsfrage. Vom Privatisieren, Sanieren und Protestieren (18.06.2025 – 01.02.2026, Historisches Museum Frankfurt)

Stadt Bauen Heute? Herausforderungen neuer Quartiere in Deutschland (28.06.2025 – 02.11.2025, Deutsches Architekturmuseum)

 

Was macht die Herbstakademie

  • Mithilfe der Begriffe City / Care / Commons aus dem historischen Beispiel des Neuen Frankfurt für die Gegenwart lernen.
  • Das Programm verbindet den wissenschaftlichen Diskurs der kritischen Stadtforschung mit städtischer Politik und Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft.
  • Die Koproduktion der Stadt wird an Beispielen mit verantwortlichen Akteur_innen der Stadtgestaltung untersucht.
  • In einer vormittägigen Seminarstruktur findet ein intensiver Rahmen des forschenden Lernens bei ein_er Mentor_in zu einem ausgewählten Schwerpunkt statt.
  • Es wird ein umfassendes Rahmenprogramm mit Exkursionen, Ausstellungsbesuchen und Abendveranstaltungen geben, zu dem auch die Stadtgesellschaft herzlich eingeladen ist.

 

Mentorinnen

Paola Alfaro – d’Alençon

Gabu Heindl

Folke Köbberling

Elke Krasny

Renée Tribble

 

Bewerbung

Die Herbstakademie „City / Care / Commons – 100 Jahre Neues Frankfurt” möchte Personen aus unterschiedlichen Disziplinen und Feldern zusammenbringen. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen, unabhängig ihres (Fach-) Hintergrundes. Um eine fruchtbare und intensive gemeinsame Themenarbeit zu begünstigen, richtet sich diese Ausschreibung jedoch vornehmlich an fortgeschrittene Studierende in Masterprogrammen, an Promovierende und/oder an Aktive, die aus beruflichen oder persönlichen Gründen zu den Themen der Herbstakademie Vorerfahrung mitbringen. Bewerbungen sind willkommen insbesondere aus:

  • Architektur und Stadtplanung
  • Kunst und Design
  • Sozial- und Kulturwissenschaften
  • Stadtforschung und Aktivismus
  • Verwaltung und Stadtpolitik
  • Humangeografie

 

Geplant ist die intensive Arbeit in Seminargruppen bei den oben genannten Mentorinnen. Jedes Seminar hat eine Anzahl von Teilnehmer_innen von 10 bis max. 15 Personen.

Nachmittags werden die Seminargruppen durch Exkursionen, Ausstellungebesuche und Workshops zusammengeführt. An den Abenden finden Diskurs- und Kulturveranstaltungen statt, die öffentlich sind.

Die Teilnahme an der Herbstakademie ist kostenlos. Reise- und Unterkunftskosten werden von den Teilnehmer_innen selbst bezahlt.

Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung mit der Beschreibung Ihrer inhaltlichen Schwerpunkte im Umfang von max. 2.000 Zeichen und ein kurzes CV von ca. 500 Zeichen bis zum 18.08.2025. Bitte geben Sie eine Erst- und Zweitwahl an, bei welche_r Mentor_in Sie ein Seminar besuchen wollen:

city-care-commons@stadt-frankfurt.de

Eine Kooperation des Deutschen Architekturmuseums, Museums Angewandte Kunst, Historischen Museums Frankfurt mit Unterstützung der Stadt Frankfurt

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