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SCHÄTZE AUS DEM ARCHIV.3: Der Frankfurter Engel

29. September 2007 – 0:004. November 2007 – 0:00

Deutsches Architekturmusuem DAM – SCHÄTZE AUS DEM ARCHIV.3: Der Frankfurter Engel

Wettbewerb Mahnmal Homosexuellenverfolgung
Frankfurt am Main, 1992/93
Schenkung der Initiative Mahnmal Homosexuellenverfolgung e.V.

29.09.2007 – 04.11.2007

Vergangenheit und Zeitgeschichte, Mahnung und Gedenken, aber auch Auseinandersetzung mit Kunst und Stadtgestaltung, dies und mehr birgt der Schatz, den das Deutsche Architekturmuseum in seiner Reihe aus dem Archiv präsentiert.

Die Wettbewerbsbeiträge zum Mahnmal Homosexuellenverfolgung zählen zu den jüngsten Neuzugängen des DAM. Es sind Arbeiten so renommierter Künstler wie Stephan Balkenhol (Deutschland), Donald Moffett (USA), Hermann Pitz (Deutschland), Jeff Wall (Kanada) und Rosemarie Trockel (Deutschland). Nachdem sie den Einladungswettbewerb von 1992 für sich entscheiden konnte, wurde Trockels Entwurf „Engel“ 1994 ausgeführt.

Das Mahnmal, das an die Verfolgung und Ermordung homosexueller Männer und Frauen im Nationalsozialismus erinnert, wäre ohne Idealismus und viel persönlichem Engagement nicht realisiert worden. Die Männer, die sich 1989 erstmals zusammenfanden und dann in Frankfurt den Verein Initiative Mahnmal Homosexuellenverfolgung (IMH) gründeten, trafen auf wohlwollende Politiker und Mitstreiter beiderlei Geschlechts, aber auch auf leere öffentliche Kassen. Erst dank zusätzlicher Fördermittel und privater Spenden gelangte man ans Ziel. Für das Mahnmal fand sich unweit der Szenetreffs ein Standort Ecke Schäfergasse/Alte Gasse (heute Klaus-Mann-Platz).

Die Zahl der homosexuellen Opfer des Dritten Reichs lässt sich kaum ermitteln. Besonders Frauen wurden oft einfach als asozial eingestuft. Strafrechtliche Verfolgung und Tabuisierung bis in unsere Zeit ließen die meisten der KZ-Überlebenden verstummen. Nahezu ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war das Frankfurter Mahnmal das erste seiner Art, das in der Bundesrepublik im öffentlichen Raum errichtet wurde – auch darin zeigt sich langer Kampf um gesellschaftliche Akzeptanz. Noch bis 1969 drohte homosexuellen Männern Bestrafung nach dem Gesetz, wie es schon in nationalsozialistischer Zeit Gültigkeit hatte. Einer zunehmenden Liberalisierung folgte erst 1994 die Streichung des berüchtigten § 175 aus dem Strafgesetzbuch. Vor diesem Hintergrund ist zu ermessen, wie wichtig es für die Betroffenen war, einen Ort der Erinnerung und Mahnung zu schaffen, den es bis dahin in Frankfurt nicht gab.

Mit den gezeigten Modellen, die durch Zeichnungen und Dokumentationsmaterial ergänzt werden, erhielt die Sammlung des Deutschen Architekturmuseums eine geschlossene Werkgruppe von besonderer Qualität.

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Details

Beginn:
29. September 2007 – 0:00
Ende:
4. November 2007 – 0:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Ort

DAM Deutsches Architekturmuseum
Henschelstr. 18
Frankfurt / M., Hessen D-60314 Deutschland
Telefon:
+49 (0)69 212-38844

Organisator

DAM-Deutsches-Architekturmuseum
Telefon:
+49 (0)69 21238844
E-Mail:
info.dam@stadt-frankfurt.de
Webseite:
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